Richtig laut, aber wie (ohne Verzerrungen)?
Loudness war hatten wir in den 90ern.
Heute sind wir nochmal ca. 3 dB lauter..
Spotify und andere Streaming Plattformen rühmen sich mit der -14 LUFS Regelung. Allerdings halten sie sich nicht daran. Einzig Youtube hält sich an diese Vorgabe. In der Realität geht der Lautheitspegel bei Popmusik oftmals bis ca. -7 LUFS also mehr als doppelt so hoch (und drüber).
Das mag mir gefallen oder nicht. An dieser Tatsache kommt man beim Mastering nicht vorbei. So lautet die Frage: Wie bekomme ich einen Musiktitel auf dieses Level, möglichst ohne hörbare Verzerrungen und Einbußen im Sound.
Hier soll es um genau diese Frage gehen.
Software Hersteller wie iZotope, die sich mit dem Thema Limiting beschäftigen, bieten ein ganze Reihe von möglichen Antworten an. Der Ozone Maximizer (aktuell Nr 11) hält eine ganze Batterie von Einstellmöglichkeiten bereit. IRC steht für "intelligent release control". Derer Varianten gibt es vier, die sich nochmals mit unterschiedlichen Attributen wie: Balanced, Crisp, Classic, Pumping oder Transient unterteilen. Des Weiteren findet man Upward Compression, Soft Clipping und Transient Emphasis.... als weitere Einsteller/Optionen.
In meinem Versuchsaufbau habe ich mir ein Level von -7 LUFS (ca. -5 dbRMS) zum Ziel gesetzt. Das digitale Level sollte dabei -0,2 dBFS, unter der Maßgabe keine Intersample Peaks zu generieren, nicht überschreiten.
Gleichzeitig habe ich zur Kontrolle denselben Titel mit -14LUFS parallel laufen lassen. Um gleich laute Hörbarkeit zu ermöglichen, musste das maximierte Master etwa 7 db leiser geregelt werden.
Zwei Knackpunkte gab es zu meistern. Zum Einen zeigte sich, dass keine einzige Einstellung bei Ozone geeignet war, um Intersample Peaks zu vermeiden. Zum Anderen waren die Klangeinbußen, Verzerrungen, Reduktion des Basses und der Transparenz deutlich wahrnehmbar.
Nach einigen Versuchen (Stunden), kam ich zu der Erkenntnis, dass eine ältere Version von Ozone (8) verzerrungsfreier arbeitet. Aber auch hier waren Overloads (Intersampe Peaks) unvermeidbar.
Erst in der Kombination mit einem Brickwall Limiter von Voxengo, der auch einige Modes zur Auswahl gibt (Max, Compact, Expanded) erhielt ich das bestmöglich klingende Ergebnis. Allerdings hat sich wieder einmal gezeigt, dass es keine pauschalen Lösungen gibt. Für einen anderen Titel konnte ich zwar das selbe Setup verwenden, aber die notwendigen Feineinstellungen waren wieder komplett anders.
Nur der Vollständigkeit halber: Das -14LUFS Master klingt natürlich immernoch ausgewogener, angenehmer und dynamischer.
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Bild: Stefan Noltemeyer