Was kann Mastering oder wie kann ich einen guten Sound noch verbessern?
Der Titel ist fertig und er klingt gut.
Was ist jetzt noch zu tun, oder wie kann ich Gutes noch verbessern?
Der letzte Schritt einer Musikproduktion: Mastering
Was ist dazu nötig ?
- Ehrgeiz
- eine Vision
- Know How
- Erfahrung/Übung
- Passion bzw. Geduld
- Tools in Hardware, Software
- sehr gute Referenz Monitore
Bevor ich irgendeinen Regler in die Hand nehme, werde ich mir folgende Fragen stellen.
- Was soll der Titel für eine Wirkung haben?
- Welchen "Charakter" hat der Titel?
- Wie kann ich diesen Charakter noch deutlicher werden lassen?
- Welches ist das stärkste, wichtigste Element im Titel?
- Für welchen Zweck ist der Titel gedacht?
- Steht er in Zusammenhang mit anderen Titeln?
Was werde ich also tun?
Wenn der Titel gut produziert und gemischt, dann wird die Balance der Instrumente (und Stimmen) zueinander passen. Außerdem wird das Klangbild ausgewogen sein.
Damit sollte mein Mastering Eingriffe nur subtil sein, um die gute Balance beizubehalten.
Was kann ich also tun, um die Klangesthetik zu verbessern?
Ein paar Beispiele:
- Mit einem Multibandkompressor kann ich einzelne Frequenzbänder leicht komprimieren und entsprechend wieder verstärken, um das Zusammenspiel der einzelnen Elemente zu verbessern. Die Verstärkung meines Röhrenkompressors sorgt dabei für die sprichwörtliche analoge Wärme.
- Oberhalb von 12.000 Hz kann ich Obertöne unterstützen, ohne dabei die Schärfen der Stimme oder Hihat zu verstärken.
- Ich werde mich auf die Suche nach versteckten Resonanzen begeben. Mit einer Güte von Q=10 meines Phase Linear Equalizers werde ich mit Sicherheit fündig.
- Nebengeräusche einer Stimme, digitale Knacker oder Umschaltgeräusche von Synth-Sounds kann ich mit optischer Hilfe (Spektrogramm) und Special-Tools beseitigen.
- Und schließlich kann ich mit einem (realen) Tape-Mastering den analogen Charakter eines Sounds verstärken. Die Wirkung ist dabei ganz anders, als die bekannten Plug-In Substitute. Die Umwandlung des Signals in ein Magnetfeld, die Übertragung auf das Band und wieder zurück lassen den Gesamtklang noch "zusammengeschweißter" wirken. Außerdem werden die Transienten etwas entschärft.
- Zu guter Letzt kann man das Werk im Vergleich zu anderen Titeln hören. Das können weitere Titel der selben Produktion sein, oder ganz andere Titel, die im Genre vergleichbar sind. Jetzt sollte das eigene Werk mindestens genau so gut oder bessere klingen.
- Wenn es fertig ist, dann ist´s sehr gut, wenn es nicht sehr gut ist, dann isset noch nich´ fertig.
Bild: Nuno Alberto