Welches digitale Audioformat ist das richtige?

Welches Audioformat bevorzuge ich zum weiter verarbeiten?

Antwort: 44,1KHz mit 24 oder 32 Bit

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen komprimierten (datenreduzierten) digitalen Audioformaten und unkomprimierten (nicht datenreduzierten) Audioformaten.

Im Ablauf einer Musikproduktion verwendet man ausschließlich unkomprimierte Formate. Das am weitesten verbreitete und übliche Format ist das Wave Format, gefolgt von dem AIFF Format. Innerhalb dieser Formate gibt es Unterschiede in der Sample Frequenz und in der Bitrate.

Üblich ist eine Samplerate von 44,1 KHz bei einer Bitrate von 16 Bit. Das ist das CD Format. Innerhalb einer Musikproduktion ist eine höhere Bitrate von 24 oder 32 Bit ratsam.

In den USA und bei den meisten Videoproduktionen ist eine Samplerate von 48 KHz üblich. Einen Klangunterschied gibt es zwischen diesen Frequenzen nicht.

Eine Samplerate von 96 KHZ oder noch höher ist nach meiner Meinung nicht notwendig, weil es keinen hörbaren Unterschied zu 44,1KHz oder 48KHz gibt. Es vergrößert nur das Datenvolumen. Das ist aber eine Streitfrage.

In welches Format soll man einen fertig gestellten Mixdown bouncen?

Antwort: Sinnvoll ist ausschließlich das Format, in dem man die Produktion erstellt hat.


Mein bevorzugtes Format ist 44,1KHz bei 24 oder 32 Bit.

Mit komprimierten Audioformaten wie dem MP3 Format arbeite ich normalerweise nicht, es sein denn es liegt nur dieses Format vor.

Nur eine Zahl dazu: Bei der MP3 Codierung werden je Kompressionsrate etwa 90 % der Daten abrasiert. Das geschieht zwar auf eine sehr intelligente Weise, die übrig gebliebenen 10% sind aber für eine audiofile Weiterverarbeitung nicht gut geeignet.

Die Art des digitalen Formates bzw. der Codierung kann man relativ einfach an der Größe eines Files ablesen, wenn man die Titellänge kennt:

1 Minute Stereo bei 44,1 KHz 16 Bit ist etwa 10 Megabyte groß

1 Minute Stereo bei 44,1 KHz 24 Bit ist etwa 16 Megabyte groß

1 Minute Stereo bei 44,1 KHz 32 Bit ist etwa 21 Megabyte groß

1 Minute Stereo bei 48,0 KHz 16 Bit ist etwa 11 Megabyte groß

1 Minute Stereo bei 96,0 KHz 24 Bit ist etwa 34 Megabyte groß

1 Minute Stereo MP3 320KB/sec ist etwa 2 Megabyte groß

1 Minute Stereo MP3 120KB/sec ist etwa 1 Megabyte groß

Unkomprimierte Formate:

Das Wave Format wurde von Microsoft entwickelt. Es basiert auf dem Recource Interchange File Format (RIFF). Am Anfang eines jeden Datenblocks, dem Header, befinden sich zusätzliche Informationen (Metadaten). Dazu gehört die Identifikation als Audiodatei, die Dateigröße, die Samplingrate, die Bitrate und Informationen darüber, ob sich um eine Mono oder Stereo File handelt.

Das Aiff Format ist von Apple Macintosh entwickelt. Es basiert auch auf dem IFF Format. Der Unterschied zum Wave Format liegt nur in den Header Informationen.

Daten komprimierte Formate:

Weitere verlustfrei Audioformate sind das CDDA Format (Audio CD) und das FLAC Format (Free Lossless Audio Codec).

Das Apple Lossless Audio Codec (ALAC ) Format ist ein von Apple entwickeltes Audioformat, welches nicht verlustbehaftet ist, obwohl es datenkomprimierend ist. Es wird vom iPhone, iPad, den meisten iPads und dem Macintosh Rechnern unterstützt. Aber auch diese Formate sind zur Weiterverarbeitung ungeeignet.


Das MP3 Format mit der genauen Bezeichnung MPEG-1 Audio Layer III ist ein verlustbehaftetes Audioformat zur Übertragung und Speicherung von Audiodaten.

Es wird im Gegensatz zum Wave und AIFF Format als verlustbehaftet bezeichnet, da nur ein Teil der originalen Audiodaten genutzt bzw. erhalten bleiben. Je nach Codierung werden etwa 90 % aller Daten beseitigt. Das vom Fraunhofer Institut entwickelte Verfahren nutzt geschickt psychoakustische Effekte, um die Daten unbeachtet zu lassen, die scheinbar unhörbar sind. Leise Töne, die von lauten Tönen überdeckt sind, werden beispielsweise ignoriert. Außerdem ist der der Frequenzumfang im Vergleich zu einem unkomprimierten Digitalformat etwas stärker begrenzt. Bei der Codierung kann der Anwender die Bitrate wählen. Mit steigender Bitrate steigt die Klangqualität aber auch die Größe eines Files. Das beste Ergebniserreicht man bei einer Codierung mit variabler Bitrate. Der Encoder wählt je nach Inhalt des Originals die Bitrate. Ein Nachteil dieser Codierung ergibt sich nur durch die Tatsache, das die Größe des zu kodierenden MP3 Files nicht vorher bestimmt werden kann.

Alternativ bietet eine Bitrate ab 192 Kbit/s einen akzeptablen Kompromiss zwischen möglichst hoher Klangqualität und möglichst kleinem Datenformat. Die Datenrate bei den CD Audio Format beträgt etwa 1400 kbit/s. Schwierig ist es ein datenkomprimiertes File digital weiter zu bearbeiten. Durch die Tatsache dass nur noch etwa 10% der originalen Daten vorhanden sind, können beispielsweise Frequenzanteile nicht mehr angehoben werden, die einmal heraus gerechnet wurden. Daher ist ein MP3 File als Grundlage für ein Mastering nicht gut geeignet.


Das Dolby Unternehmen hat neben dem Fraunhofer Institut das verbreitetste System zur Datenreduktion von Audioformaten entwickelt.

Das Dolby Digital Format umfasst bis zu sechs Kanäle (5.1 Ton). Es wir für den Ton von Kinofilmen und für das DVD Videoformat verwendet. Die sechs Kanäle sind folgendermaßen aufgeteilt: vorn links und rechts, Mitte (ausschließlich für Sprache)

hinten links und rechts (Surround Kanäle) und Low Frequency Effects (LFE). Das Kodierverfahren AC-3 nutzt ähnlich wie das MP 3 Format psychoakustische Effekte um die hohe Datenmenge von 6 Audiospuren zu reduzieren.

Weitere verlustbehaftete Audioformate sind unter anderem das AAC Format, das Real Audio Format, das Vorbis Format, das WMA Format und das DTS Format.


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