Was ist Tape-Mastering

Versteht man Mastering als einen kreativen Prozess, welcher den Gesamtklang gestalterisch formt, dann bietet das Tape-Mastering eine interessante Option.

Nahezu alle Musiktitel werden aktuell auf der digitalen Ebene produziert und gespeichert. Selbst „handgespielte“ Instrumente und natürlich auch die Stimme werden direkt bei der Aufnahme digitalisiert und im weiteren Verlauf der Produktion digital weiter bearbeitet. Meistens wird das digitale Signal erst im Ohr des Hörers bzw. mit Hilfe der Audiokarte seines Rechners, CD Players oder Smartphones wieder ins analoge gewandelt.

Bei der Wandlung der Musik in ein digitales Datenwort wird die Musik in Samples unterteilt. Für jedes einzelnen Sample steht nur eine begrenzte Anzahl von Werten zur Darstellung zur Verfügung. Das bedeutet, durch die Digitalisierung geht einen eine ganze Menge an Inhalt verloren. Man könnte sagen, die Musik wird zerhackt. Dadurch erhält der Klang der Musik einen ganz bestimmten Charakter. Der Sound klingt „digital“.

Das Mastering bietet nun eine Gelegenheit, hier etwas gegenzusteuern.

Die Umwandlung eins digitalen Audiosignals in ein analoges Signal ist beim Mastering kein ungewöhnliches Vorgehen. Die klangformenden Eigenschaften von analogen Equalizern, Kompressoren und Verstärkern werden genutzt, um den relativ harten Klang der Digitaltechnik etwas zu relativieren.

Interessanterweise sind es oftmals die technischen Unzulänglichkeiten analogerAudiotechnik, die den gewissen Touch hervor bringen. Kleine Phasenverschiebungen eines analogen Filters, das leise Rauschen eines Verstärkers bringen den gewünschten Charme.

Verstärker mit Röhrentechnik sind bekannt für Ihre wunderschön analogen Klang.

Maßgeblich dafür sind nicht unbedingt nur die Röhren selbst, sondern auch ein notwendiger Ausgangstrafo. Er begrenzt das originale Frequenzspektrum vor allem in den Höhen ein klein wenig und sorgt dabei für einen behaglichen Klang.

Die Software Industrie ist bemüht, diese technischen Unzulänglichkeiten zu emulieren. Jedoch kann kein Plug-In den realen Flair einer analogen Schaltung einfangen.

Das Tape-Mastering geht auf diesem Weg noch einen Schritt weiter.

Das ursprünglich digitale Signal, wird nicht nur in eine analoge Spannung gewandelt, sondern das Signal wird weiter in einen magnetischen Fluss umgewandelt, der auf ein ¼ Zoll breites, PVC beschichtetes Band aufgezeichnet wird. Der Aufnahme-Tonkopf wandelt dazu die analoge elektrische Wechselspannung in ein Magnetfeld um. Dieses Magnetfeld wird auf das sich mit 38cm/sec fahrende Band aufgezeichnet.

Ähnlich wie die Nullen und Einsen der Digitaltechnik stellt das entstehende Magnetfeld das ursprüngliche Audiosignal in einer umgewandelten Form dar. Im Gegensatz zur Digitaltechnik, ist das Magnetfeld jedoch zeit- und werte kontinuierlich, also nicht „zerhackt“.

Das Magnetfeld verweilt aber nur etwa ein halbe Sekunde auf dem Band, bis es von einem weiteren Tonkopf wieder ausgelesen wird. Der Wiedergabe-Kopf wandelt das Magnetfeld zurück in eine elektrische Spannung.

Wozu dient nun dieser Aufwand ?

Wie auch in der analogen Audiotechnik sind es die Unlinearitäten, das leise Rauschen im Untergrund, die Begrenzung des Frequenzspektrums, die den Charme ausmachen. Bei der Magnetisierung werden die harten, schnellen Transienten etwas gedämpft. Dadurch entsteht ähnlich wie bei einer Kompression im Vergleich zum original ein etwas weicherer Klang.

Darüber hinaus erscheint Musik, vor allem im Bassbereich räumlicher zu werden, oder um es anders zu formulieren: Die Tiefenstaffelung nimmt zu. Das mag daran liegen, dass das Seitensignal nicht zu 100 % von der Mitten Information getrennt aufgezeichnet wird. Gerde für tiefe Frequenzen entsteht ein Übersprechen zwischen den Kanälen.

Dadurch gelangen tieffrequente Frequenz Anteile in die Stereo-Information, also nach links und rechts außen. Der Sound erscheint breiter. Ein weiterer Faktor sind minimale Gleichlaufschwankungen. Er führt zu einer Art Chorus-Effekt, welcher den Räumlichen Eindruck noch verstärkt.

All diese kleinen Veränderungen geben dem Klang eine spezifische Charakteristik.

Diese Einfärbung ist nicht für jede Art von Musik passend, aber Hiphop, Clubmusik mit seinem Lo-Fi Charakter und mächtigen Bass, Rockmusik und Jazz profitieren von solcher eine klanglichen Färbung, vor allem wenn Sie rein digital erzeugt und aufgezeichnet wurde.

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Kontakt:

Studer A 80 für Tape Mastering

Studer A 80 für Tape-Mastering

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